Versetzen wir uns einmal zurück in die Jahre um 1970, die Ortsgemeinden erleben eine Gebietsreform und werden im Zuge dieser zu Verbandsgemeinden zusammengeschlossen. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Hettenleidelheim und Wattenheim sind in Gerätehäusern untergebracht, welche weder den Ansprüchen der Unfallverhütungsvorschriften, noch den zeitgemäßen Anforderungen eines Gerätehauses entsprechen. Es ist kaum Platz für Fahrzeuge und Geräte vorhanden, sogar das Umziehen zu Einsätzen oder Übungen gestaltet sich bereits als Abenteuer. An Übungen und Schulungen in eigenen Räumen wagt man in dieser Zeit weder in Hettenleidelheim noch in Wattenheim zu denken. So ist es nur allzu leicht zu verstehen das 1970 beide Ortsgemeinden Anträge auf neue Gerätehäuser stellen.
Für die Freiwillige Feuerwehr Hettenleidelheim steht laut Schreiben der Bezirksregierung Neustadt bereits fest, dass sie als Stützpunktwehr vorgesehen war und damit ein Neubau zu begrüßen sei. Planerisch soll man sich an einige Vorgaben halten. So wird beispielsweise eine Fahrzeughalle mit Arbeitsgrube und 3, besser 4 Unterständen, Büro, Unterrichtsraum, Duschen und WC-Anlage empfohlen.
Nach Vorlage der Anträge auf Bau neuer Gerätehäuser regt das Innenministerium an, im Sinne der oben erwähnten Gebietsreform, einen gemeinsamen Bau für die Feuerwehren aus Hettenleidelheim und Wattenheim zu errichten. Anfang April 1971 fahren Vertreter der beiden Ortsgemeinden und der Feuerwehren nach Mainz um in einem gemeinsamen Gespräch die Lage zu erörtern. Es gibt heftige Diskussionen und man ist nicht ohne Weiteres bereit diesen Schritt zu gehen. Gegner und Befürworter dieses revolutionären Gedankens haben Zeit sich auszusprechen und in den Gremien der Gemeinden soll nun über den Zusammenschluss beraten werden. Nachdem bis nach Mainz durchdringt, dass keine Einigkeit über die Angelegenheit herrscht setzt das Innenministerium zur Schlichtung eine gemeinsame Übung mit anschließender Zusammenkunft der Feuerwehrmänner und der Gemeinderäte an.
Bald ist alle beschlossen und man muss neue Pläne für das Gerätehaus entwerfen. Immer wieder werden Termine mit dem Architekten angesetzt und man fährt viele Kilometer um sich andere Gerätehäuser anzusehen und sich noch mehr Anregungen zu holen. Es wird auch ein größerer Bau mit 14 m Tiefe und 6 Unterstellplätzen gefordert. Dies war nicht ganz einfach und wäre ohne die Mithilfe des Kreisbrandinspekteurs aus Grünstadt nicht möglich gewesen.
Seitens der Verwaltung sieht man es nicht gern, dass die Feuerwehr nun ein Gerätehaus in dieser Größe bauen will. Der damalige Wehrführer aus Hettenleidelheim lässt nicht locker. Er verweist auf die zukünftige Entwicklung der Feuerwehr Hettenleidelheim / Wattenheim als Stützpunkt. Wie weise diese Entscheidung ist zeigt die heutige Belegung der Fahrzeughalle mit 7 Fahrzeugen in 6 Boxen.
Nun macht man sich mit Hochdruck an die Arbeit, ein neuer Planentwurf wird vorgelegt, Ausschreibungen werden gemacht und alles geht recht schnell von statten. Im Jahre 1973 beginnen die Bauarbeiten. Noch im Herbst des Jahres werden alle Fundamente und die Umfangsmauern mit der Schlauchwaschgrube "aus dem Boden gestampft". Ebenfalls beginnen die Arbeiten an der Stahlkonstruktion.
Doch der Ärger um das neue Gerätehaus reist nicht ab. Aufgrund einer Kostenexplosion, bereits beim Rohbau, kommt es zu heftigen Debatten im Gemeinderat und die Feuerwehr steht des Öfteren in der Zeitung. Für die Feuerwehr ist im neuen Heim eine Schlauchwaschmaschine, eine Schlauchprüfpumpe und ein Trockenschrank angedacht über welche nun diskutiert werden. Wäre da nicht eine Erklärung der Bezirksregierung, welche eindeutig vorschreibt nicht auf technische Einrichtungen zu Gunsten des Rohbaus zu verzichten, so wären diese Anschaffungen mit Sicherheit gestrichen worden.
Nach dem Abschluss der Arbeiten am Rohbau und nach Einbau der Tore, die nun doch nach innen aufgehen, kann der Innenausbau, welcher in nicht unerheblichen Maßen von Eigenleistung der Wehrmänner gezeichnet ist, beginnen.
Endlich ist es Juli 1974, die Kameraden der neugegründeten Stützpunktfeuerwehr Hettenleidelheim / Wattenheim ziehen in ihr neues Domizil ein.